Was sind die besten Horrorfilme 2022? In Sachen Horrorfilm kann sich 2022 sehen lassen. Was mir besonders gefallen hat, ist, dass die Filme nicht nur gut waren, sondern viel Subgenre vertreten waren, von Science-Fiction („Nope“) über One-Location („Fall“) bis hin zu Found-Footage („Deadstream“) oder Filmkunst („Werewolf by Night“). Es wurden auch einige bekannte Franchises wiederbelebt („Scream“ und „Hellraiser“), sodass unterm Strich das Jahr sehr abwechslungsreich war – mit tollen Überraschungen wie „Barbarian“ oder „X“.
Da ihr ja die Eineitung von diesem Artikel eh nicht lest, geht es jetzt also sofort los mit den besten Horrorfilmen 2022.
Die nominierten
Bevor es losgeht, ein paar Filme, die es nicht ganz in die Top 13 geschafft haben, aber definitiv erwähnt werden müssen:
Filmkunst gibt es in „Werewolf by Night“ zu sehen – ein einmaliges Schwarz-Weiß-Werk mit spektakulären visuellen Effekten. Ein anderer Werwolf-Film, der es in sich hat, ist „The Cursed“.
Neben Scream wurden weitere Franchises wiederbelebt. So sind die Filme „Hellraiser“ und „Orphan: First Kill“ ebenfalls sehr gelungen und haben es nur knapp nicht auf diese Liste geschafft. Eine riesige Enttäuschung war allerdings das „Texas Chainsaw Massacre“, welches aber wiederrum die beste Gore-Szene des Jahres bieten konnte: ein Massaker in einem Schulbus.
Fans von „It Follows“ sollten ein Auge auf „Watcher“ werfen, ein Stalker-Film, der sowohl vom Publikum als auch von der Presse gelobt wurde. „It Follows“ war nicht so meins, von daher kann ich „Watcher“ leider auch nicht in diese Liste aufnehmen.
Etwas zu artsy für meinen Geschmack, aber trotzdem sehr gelungen und mit Noomi Rapace: „You won’t be alone“. Anschauen lohnt sich auch hier.
„Sissy“ , ein Influencer-Horror-Film, wurde von den Kritiken bei Rottentomatoes als bester Horrorfilm des Jahres gewählt. Bei den Zuschauern landetete er im oberen Drittel.
Und zu guter Letzt möchte ich noch „Men“ (#MeToo-Film) und „Ressurection“ (Rache-Thriller) erwähnen, die es nicht ganz in die Liste der besten Horrorfilme 2022 geschafft haben, aber ebenfalls sehr gut sind.
Die besten Horrorfilme 2022
The Innocents
In dem Horror-Thriller aus Norwegen entdecken einige Kinder, dass sie Kräfte besitzen und miteinander kommunizieren können, ohne sich am selben Ort zu befinden. Heimlich testen sie die Limits aus und lernen, ihre Fähigkeiten einzusetzen. Aber was als unschuldiges Spiel beginnt, nimmt schon bald weitaus grausamere Formen an.
Darsteller wie auch Charakterentwicklung sind sehr überzeugend und die Spannung im Film steigert sich vorerst beinahe unmerklich schließlich zu einem intensiven Höhepunkt.
Von Cineuropa bereits als Klassiker bezeichnet, ist der Film der bisher größte Hit des Regisseurs Eskil Vogt, auch wenn dieser als Drehbuchautor in den letzten Jahren bereits große Erfolge erzielt hat.
„The Innocents“ erhielt vor allem bei den Amandaprisen zahlreiche Nominierungen und Auszeichnungen.
X
Der Slasher-Film „X“ der Filmproduktionsgesellschaft A24 startet in den späten 70ern mit einem Filmteam, das auf einer abgelegen texanischen Farm einen Porno drehen will. Ihren Gastgebern erzählen sie keine Details. Das ältere Ehepaar geht aber seiner Neugier nach, bis ihre Aufdringlichkeit des Nachts schließlich in Gewalt umschlägt.
Schon auf der Premiere kündete Regisseur Ti West das Prequel „Pearl“ an und äußerte seine Idee zu einer Trilogie.
Mit 94 % der Beurteilungen auf Rotten Tomatoes zugunsten des Filmes fielen die Kritiken, übrigens auch in der professionellen Sphäre, überwältigend positiv aus.
Prey
Als fünfter Teil der Predator Reihe ist die Prämisse bereits bekannt. Ein unsichtbares, außerirdisches Wesen macht Jagd auf Menschen.
Allerdings erzählt „Prey“ die Vorgeschichte und spielt im Amerika des 18. Jahrhunderts. Der Fokus liegt hierbei auf der jungen Comanchen-Kriegerin Naru, welche sich der Aufgabe annimmt, den Stamm gegen die neue Gefahr zu beschützen. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass dieses Ungeheuer eine ihr gänzlich unbekannte Kreatur ist. Und diese hat es auf sie abgesehen.
Actionreich erzählt der Film seine Story in außergewöhnlichem Setting und mit interessanten Protagonisten. Er ist der bislang bestbewertete Predator-Film auf Rotten Tomatoes und Metacritic.
Historische Authentizität und wahrheitsgetreue Darstellung der Comanchen-Kultur waren bei der Produktion besonders wichtig. Der Film ist außerdem der erste Spielfilm, der vollständig auf Comanche synchronisiert wurde.
Barbarian
In dem Horrorfilm „Barbarian“ findet sich die Protagonistin Tess nachts bei strömendem Regen in ihrem gemieteten Haus ein, doch dort muss sie erkennen, dass auch der junge Keith das Haus bezogen hat. Sie einigen sich darauf, die Wohnung für eine Nacht zu teilen und das Missverständnis später zu klären. Verstörende Begegnungen mit Fremden und unheimliche Funde sind jedoch erst der Anfang für die zwei.
Generell gilt jedoch, je weniger man über den Film weiß, desto besser und deshalb wird hier jetzt auch nicht mehr zur Handlung verraten.
Inspiriert wurde Regisseur und Drehbuchautor Zach Cregger von dem Sachbuch „Vertraue deiner Angst“, in dem es um Warnsignales und Intuition geht. Ursprünglich war „Barbarian“ nur ein Platzhaltername, der jedoch schließlich als offizieller Titel übernommen wurde.
Crimes of the Future
Der ausgefallene Science-Fiction-Horror-Film von David Cronenberg versetzt den Zuschauer in eine nahe Zukunft, in der die Evolution bereits eine gänzlich andere Richtung eingeschlagen hat. Die meisten Menschen sind immun gegen Schmerzen und einige entwickeln in ihren Körpern sogar unbekannte Organe.
Der Performancekünstler Saul Tenser lässt sich seine vor Publikum entfernen, doch eine geheimnisvolle Organisation lädt ihn dazu ein, ein gänzlich neues Experiment zu beginnen, dass die Evolution endgültig in eine neue Phase katapultieren soll und währenddessen ist auch die Regierung an Saul interessiert.
Mit dem Film kehrt Cronenberg scheinbar zu seinen Wurzeln zurück.
Bereits 2003 sollte das Projekt unter dem Titel „Painkillers“ in Angriff genommen werden, doch über die Jahre entwickelte es sich massiv weiter und obwohl schon ein früher Film des Regisseurs denselben Titel besaß, wurde „Crimes of the Future“ wiederverwendet.
Auch der Cast kann sich sehen lassen: Viggo Mortensen („Herr der Ringe“), Léa Seydoux (James Bond) und Kristen Stewart (Twilight) verstehen es, ihr Publikum in den Bann zu ziehen.
Nope
Mit „Nope“ schuf Jordan Peele einen wirklich ansprechenden Kosmischen-Horror-Streifen.
In einem kalifornischen Tal zeigen sich seltsame Phänomene am Himmel, aber das soll erst der Anfang eines viel größeren Schreckens sein, dem die Anwohner bald gegenüberstehen.
Nach den Erfolgen „Get Out“ und „Wir“ von Peele, hüllte dieser sich für dieses Projekt in Schweigen und die Spekulationen zu dem Film wurden von dem ungewöhnlichen Titel nur noch angefeuert.
Doch obwohl die Erwartungen bei der Veröffentlichung bereits so hoch waren, konnte der Film die meisten Zuschauer dennoch vollständig überzeugen, wobei über die mögliche Metaphorik des Werkes schon zahlreiche Theorien entstanden sind.
Terrifier 2
Nach dem ersten Teil aus dem Jahr 2016 gibt es nun ein Sequel, in dem Art the Clown als Horrorfigur wieder sein Unwesen treibt.
Nachdem er von dunklen Wesen wiedererweckt wurde, hat er bereits seine neuen Opfer im Visier. Sienna und ihr kleiner Bruder Jonathan. An Halloween kommt es dann zum Showdown und die Kinder müssen um ihr Überleben kämpfen.
Schon bald nach der Kinopremiere häuften sich die Berichte über Besucher, die vor lauter Angst in Ohnmacht fielen oder sich erbrachen. Natürlich diente das als großartige Werbung und lockte eine Menge Leute an. Die Kritiken fielen zwar gemischt aus, ergaben aber insgesamt ein besseres Ergebnis als das des ersten Teils, welcher für die Darstellung des Antagonisten bereits hochgelobt worden war.
Speak No Evil
Der psychologische Horrorfilm „Speak No Evil“ aus Dänemark folgt einer Familie, die von deutschen Bekannten aus dem Toskanaurlaub eingeladen wird, ein Wochenende mit ihnen zu verbringen. Schon bald erweist sich die Einschätzung der neuen Freunde jedoch als völlig falsch und der Besuch entwickelt sich in eine unausweichliche Situation.
Die unerbittliche Sozialsatire feierte ihre Premiere auf dem Sundance Film Festival in der Mitternachtssektion, wurde andernorts mehrmals für den „Besten Film“ nominiert und erhielt Auszeichnungen in den Kategorien „Bester Regisseur“ und „Bester Europäischer Spielfilm“.
Smile – Siehst du es auch?
Psychiaterin Dr. Rose Cotter beginnt nach einer traumatischen Erfahrung mit einer Patientin überall unheimlich lächelnde Menschen wahrzunehmen. Dass dies den Erfahrungen ihrer früheren Patientin gleicht, ist kaum zu übersehen. Aber es gibt noch weitere Opfer und alle ereilte bald nach Beginn dieses Phänomens der Tod.
Smile sollte ursprünglich gleich auf der Streaming-Plattform von Paramount veröffentlicht werden, nach einer äußerst positiven Resonanz entschied man sich jedoch dafür, den Film in die Kinos zu bringen.
Der Film wurde vor allem für seine zutiefst beängstigende Optik und die kreative Auseinandersetzung mit dem Thema Trauma gelobt, und auch wenn er nichts wirklich Neuartiges zu bieten hat, liefert er doch großartige Unterhaltung.
Deadstream
Als found-footage Horror-Komödie hebt sich Deadstream klar von den übrigen Einträgen dieser Liste ab.
Der frühere Youtube-Star Shawn will sich seinen Platz als Internetberühmtheit zurückerobern, indem er seine Übernachtung in dem Spukhaus „Death Manor“ live überträgt. Allerdings kommt es dabei wirklich zu übernatürlichen Vorfällen, denn der rachsüchtige Geist des Hauses scheint über den Besuch alles andere als erfreut.
Bislang ist der Film noch eher unbekannt, wer es aber versucht, kann sich auf eine Wiederbelebung des Found-Footage-Gimmicks und ein B-Movie mit hohem Unterhaltungswert freuen.
Scream 5
Eine neue Episode im Scream-Franchise hat begonnen. Nach 25 Jahren (und 11 Jahren in der realen Welt) hat es der Killer erneut auf die Bürger der Kleinstadt Woodsboro abgesehen. Diesmal verfolgt er eine Gruppe von Teenagern, die zu den früheren Opfern in Verbindung stehen. Die Überlebenden Gale Weathers, Sidney Prescott und Dewey Riley aus den vorhergehenden Filmen müssen sich ihrer Vergangenheit stellen und dem Ghostface-Killer Einhalt gebieten.
Zum ersten Mal steht hier nicht Wes Craven hinter der Kamera, denn Regie führen Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett. Dennoch finden sich Fans der Klassiker durch die Fortsetzung hinlänglich unterhalten.
The Black Phone
„The Black Phone“ verbindet Coming-of-Age und Horror zu einer höchst erfolgreichen Mischung.
1978 verschwindet als sechstes Opfer des in North Denver umgehenden Serienkillers der 13-jährige Finney Shaw. „Der Greifer“ hält den Jungen in einem Kellerraum gefangen, in dem sich außer einer Pritsche nichts weiter als ein schwarzes Telefon mit abgeschnittenem Kabel befindet. Und trotzdem klingelt es. Finney erhält Anrufe aus der Totenwelt, die ihn vor einem scheinbar unausweichlichen Schicksal bewahren sollen.
Vermutlich ist der Film zwar nicht der gruseligste Eintrag dieser Liste, aber in jedem Fall ausdrücklich zu empfehlen.
Dass er auf einer Kurzgeschichte von Stephen Kings Sohn basiert, spricht bereits für ihn, außerdem gewann er aber den Preis für den besten Horrorfilm bei den Saturn Awards.
Fall
Vielleicht der beste Film dieser Liste, aber er gehört definitiv hierhin, denn in Sachen „One-Location“-Film, also Film, der an einem Ort oder in einem Raum spielt (wie zum beispiel „Saw“), ist Fall ein echter Hingucker.
In dem Streifen geht es um zwei Kletter-Freundinnen, Becky und Hunter.Nach einem traumatischen Erlebnis möchte Becky nicht mehr klettern, doch Hunter überredet sie, einen entlegenen Sendemast zu besteigen. Doch oben angekommen, reist die rostige Leiter ab… Die beiden sind gefangen.
Das Ein-Raum-Film-Konzept wurde hier brillant umgesetzt, denn mit der Höhenkomponente wird alles noch einmal dramatischer. Für nicht-schwindelfreie Zuschauer ist der Film somit doppelt nervenaufreibend