Heftig – Das würde ich sagen, wenn mich jemand bitten würde Michael Goi’s Found Footage Thriller Megan is Missing mit einem Wort zu beschreiben. Warum das so ist, verrate ich Euch in meiner Kritik.
Darum geht es in Megan is Missing:
Das Internet ist heutzutage allgegenwärtig und besonders aus dem Alltag vieler Jugendlicher nicht mehr wegzudenken. Egal ob es um die Fotos der letzten Party geht, wer jetzt mit wem zusammen ist oder einfach nur um mit Freunden zu chatten und sich zu verabreden, das soziale Leben findet für viele mittlerweile zu einem großen Teil online statt.
Aber so friedlich und harmonisch wie diese Online-Welt scheint ist sie leider nicht, denn es gibt sehr dunkle Seiten und Personen, die alles andere als nett und freundlich sind.
Die 14 Jährige Megan wird am 14. Januar 2007 von einem Mann entführt, der sich im Internet als Gleichaltriger ausgegeben hat und um ein Treffen bat.
3 Wochen später erwischt es auch ihre beste Freundin Amy. Beide Mädchen gelten noch immer als vermisst.
In Megan is Missing sehen wir zusammen geschnittene Videoaufnahmen aus privaten und öffentliche Quellen, die zeigen was den beiden Mädchen grausames zugestoßen ist.
Megan is Missing Kritik
Immer wieder hören und lesen wir in den Medien von vermissten Personen, meist Kinder und Jugendliche. Schlimm, denken wir uns dann häufig, aber solange wir selber nicht davon betroffen sind, lässt sich nur sehr schwer greifen was die Entführten alles durchmachen und vor Allem durchleiden müssen.
Michael Goi zeigt mit seinem schonungslosen Found Footage Thriller Megan is Missing ein mögliches Szenario und was für ein Horror es sein muss entführt und misshandelt zu werden.
Dem Zuschauer wird vor Augen geführt, dass die Entführer heute nicht mehr mit dem Auto vor Schulen parken und dort jemanden ansprechen müssen, sondern sich viel einfacher und nahezu unsichtbar über das Internet mit ihren Opfern austauschen und verabreden können. Meist geben sich die Entführer als Gleichaltrige aus und sind von daher leider auch nur sehr schwer zu erkennen, besonders für ihre Opfer.
In Megan is Missing wird genau dieses Problem aufgegriffen und der Film zeigt auf grausame Art und Weise welches böse Ende eine solche Internet-Bekanntschaft nehmen kann.
Der Film fällt weder in meine üblichen Bewertungskriterien, noch lässt er sich meiner Meinung nach durch Adjektive wie gut oder schlecht beschreiben. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das ganze Team sehr viel Herzblut in diesen Streifen gesteckt hat, da es um ein sehr wichtiges Thema geht.
Rachel Quinn (Megan) sagte dazu in einem Interview auf filmdeviant.com:
„…the movie is not a horror film made for the purpose of shock value; rather, it is a wake-up call to warn people the danger of internet predators…“
Megan is Missing ist also auch nicht als unterhaltender Horrorfilm als solches gedacht, sondern soll die Zuschauer wachrütteln und vor den Gefahren des Internet warnen.
Das Thema ist daher ohne Frage ein wichtiges, aber auch ein sehr schwieriges. Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle einmal die schauspielerische Leistung der beiden Hauptdarstellerinnen hervorheben, die ihre Sache wirklich gut und sehr überzeugend gemacht haben.
Speziell die letzten ca. 25 Minuten müssen extrem schwer und belastend gewesen sein. Amber Perkins (Amy) sagte im filmdeviant.com Interview darüber folgendes:
„All of it was difficult. But it was easier to prepare for than it was to let go of after we had filmed it. I spoke to a couple people, who I happen to know, that were sexually assaulted. Learning what they went through, not just physically but emotionally, really helped for filming that scene. Michael was also amazing with direction and the portrayal he wanted. But for a week or more after It was difficult to let go of. Knowing it occurs often.. It just angers me.“
Amber empfand die Vorbereitungen also „leichter“ als sich nach dem Dreh wieder von diesen Szenen zu lösen. Besonders in dem Bewusstsein, dass solche Dinge wirklich passieren können.
Jetzt wo ich Megan is Missing gesehen habe, kann ich aber auf jeden Fall nachvollziehen warum er so umstritten ist und weshalb dieser Film so viele Dikussionen ausgelöst hat bzw. es noch immer tut.
Mein Fazit:
Megan is Missing ist harte Kost und nichts für zartbesaitete. Ich habe vorher noch nie einen Film gesehen, den ich als heftiger und grausamer empfunden habe.
Wenn Ihr planen solltet Euch Megan is Missing anzusehen, dann seid Euch im Klaren darüber, dass er auch nach Ende des Abspanns noch weiter in Euren Köpfen herumspuken wird.
Info: Als Grundlage für diese Kritik diente mir die US DVD von Megan is Missing.