Kritik „Host“ (2020): 56 Minuten lang Luft anhalten

Host (2020) Poster

„Host“ ist ein Horrorfilm aus dem Jahr 2020, der von Rob Savage inszeniert wurde und die Schrecken einer Online-Seance darstellt. Er wurde komplett während der COVID-19-Pandemie gedreht und nutzt dabei das während des Lockdowns so beliebte „Zoom“ als Plattform für seine Handlung.

Die Laufzeit beträgt nur knapp 56 Minuten und so kommt natürlich die Frage auf, ob es sich dabei nur um ein schnell zusammengewürfeltes Pandemie-Filmexperiment handelt oder ob der Film tatsächlich überzeugen kann.

Meine Antwort kurz und knapp: Ja, der Film überzeugt!

Wo kann man Host streamen?

Darum geht es in „Host“

Host (2020)
Host (2020) – © Vertigo Releasing

„Host“ folgt einer Gruppe von sechs Freunden, die während der COVID-19-Quarantäne eine Seance über Zoom abhalten. Haley (Haley Bishop) organisiert das Treffen und lädt eine Medium-Freundin, Seylan (Seylan Baxter), ein, um ihnen bei der Kommunikation mit Geistern zu helfen.

Was als harmloser Spaß beginnt, nimmt schnell eine düstere Wendung, als die Freunde unabsichtlich einen bösartigen Geist heraufbeschwören.

Die Nacht entwickelt sich zu einem Albtraum, als unheimliche Ereignisse zunehmen und die Freunde ums Überleben kämpfen müssen, während sie durch ihre Bildschirme miteinander verbunden bleiben.

Der Trailer zu Host

Desktop-Filme

„Host“ gehört zu einem Subgenre des Found-Footage-Genres bzw. Horrorfilms, das als Desktop-Film bekannt ist.

Diese Filme nutzen Computerbildschirme als Hauptdarstellungsform und erzählen ihre Geschichten ausschließlich durch das, was auf den Bildschirmen der Charaktere passiert.

Berühmte Vertreter dieses Genres sind unter anderem „Unfriended“ und „Searching“. Diese Art des Filmemachens finde ich persönlich sehr immersiv!

Wenn ihr mehr über diese Art von Filmen erfahren möchtet, lest euch meinen Artikel über die besten Desktop-Filme durch.

Kritik (ohne Spoiler)

„Host“ ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie man die Einschränkungen der Pandemie kreativ nutzen kann.

Der Film zeichnet sich für mich besonders durch die Authentizität der Charaktere aus. Die Schauspieler, die übrigens ihre eigenen Namen verwenden, wirken total natürlich und so entwickelt man schnell die so wichtige Empathie, ohne die kein Film funktioniert!

Alles wirkt spontan und realistisch, was dazu beiträgt, die Spannung und das Unbehagen zu erhöhen, wenn es dann mal ernst wird!

Host (2020)
Host (2020) – © Shudder

Der Film ist vollgepackt mit effektiven Schockmomenten und nutzt die Funktionen der Zoom-Plattform gut aus. Technische Spielereien wie z.B. der künstliche Hintergrund oder die Gesichtsfilter werden geschickt eingesetzt, um die Spannung zu steigern und auch den ein oder anderen Schock-Moment zu liefern.

Sehr nett sind die praktischen Effekte und Stunts, die trotz des begrenzten Formats des Films überzeugen und für echte Gänsehautmomente sorgen​. Mit einfachen Mitteln wurden hier einige ganz schön gruselige Momente erzeugt!

Ein weiterer Pluspunkt von „Host“ ist seine kurze Laufzeit! Der Film ist nur 56 Minuten lang – da kann ja gar keine Langeweile aufkommen. Ehrlich gesagt finde ich das super, denn mittlerweile ist jeder Kinofilm gefühlt 2 Stunden+ lang, und da ist so ein kurzer, knackiger Film mal etwas erfrischendes. Ihr müsst hier nicht gleich den ganzen Abend verplanen, nur um euch den Film anzuschauen.

Und bei einer Laufzeit von knapp unter einer Stunde ist die Horror-Erfahrung umso intensiver. Die schnelle Eskalation der Ereignisse und das geschickte Spiel mit dem Bekannten und Unbekannten halten die Zuschauer kontinuierlich auf Trab.  

Der Film verzichtet auf langatmige Erklärungen und setzt stattdessen auf unmittelbare, greifbare Schrecken, die direkt ins Mark treffen​. Alle paar Minuten gibt es einen netten Jump Scare und ein paar coole, wirklich unheimliche Ideen!

Als einzigen Kritikpunkt würde ich die etwas flache Story nennen, die nicht sehr tiefgründig ist. Aber mal ganz ehrlich, bei 56 sehr unterhaltsamen Minuten ist das nur zweitrangig.

In einigen Reviews wurde auch bemängelt, dass die Charaktere mit ihren Laptops durch die Wohnungen laufen, was scheinbar niemand macht. Ja, es stimmt, die Verhaltensweise ist da nicht 100% realistisch… Aber liebe Horrorfans, wen ihr Realismus wollt, dann schaut euch doch lieber Dokus an 😉

Fazit

„Host“ ist ein kurzer, knackiger, hochgradig effektiver Horrorfilm, der mir richtig gut gefallen aht!

Als Desktop-Film kommt er zwar nicht ganz an den Platzhirsch „Unfriended“ heran, doch die „übernatürlichen“ Effekte sind mindestens genauso gut und dank der kurzen Laufzeit von 56 Minuten geht es hier zack auf zack, von Jump Scare zu Jump Scare, ohne das irgendwann Langeweile aufkommt.

Ein gelungener Pandemie-Film!

Host online ansehen

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

*