Ich bin kürzlich über die Aussage gestolpert, dass Horrorfilme nur dann richtig gut sein sollen, wenn diese ab 18 Jahren freigegeben sind. Aber stimmt das? Genau dieser Frage gehe ich in diesem Beitrag nach.
„Ein Horrorfilm ist nur dann gut, wenn er mindestens ab 18 Jahren freigegeben ist.“
Über einen solchen Beitrag bin ich vor Kurzem gestolpert. Leider kann ich mich nicht mehr daran erinnern wo das war. Mir ist nur dieser Satz im Kopf hängengeblieben.
Aber stimmt das überhaupt?
Ich sage: Guter Horror hängt nicht von der Altersfreigabe ab, sondern vom eigenen Empfinden. Denn genauso wie Geschmäcker verschieden sind ist auch das Gruselempfinden bei jedem Menschen unterschiedlich.
Die Quelle der obigen Aussage bezog sich daher wohl auch eher auf den Brutalitäts- bzw. Blutgehalt eines Horrorfilms. Je brutaler und blutiger ein solcher Streifen ist, desto größer ist natürlich auch die Wahrscheinlichkeit für eine Altersfreigabe ab 18.
Muss ein Horrorfilm wirklich blutig und brutal sein um gruselig zu wirken?
Auch das sehe ich nicht so. Viele Filme, besonders im Found Footage Genre kommen auch ganz gut ohne Blut und brutale Axtmörder aus. Der Horror entsteht hier in den Köpfen der Zuschauer und deren Fantasie.
Wenn Ihr Euren Blick einmal in die Vergangenheit und dort dann auf Blair Witch Project richtet, dann fällt Euch sicher auf, dass nahezu kein Blut zu sehen war bzw. ist. Gut, O.K., da ist die Szene mit dem blutigen Etwas im Tuch, aber ansonsten war der Film keineswegs blutig. Und trotzdem empfanden viele diesen Film damals als äußerst gruselig.
Zusammenfassend lässt sich von meiner Seite aus daher sagen:
Guter Horror braucht kein rotes FSK 18 Logo auf dem Cover oder Unmengen von Kunstblut, das bächeweise über die Mattscheibe flimmert. Auch die blutverschmierten Brutalos (die erste aufgeben, wenn von ihrem Gegenüber nur noch ein matschiger Haufen übrig ist) müssen nicht unbedingt dabei sein. Denn richtiger Grusel bzw. Horror entsteht in den Köpfen der Zuschauer.
Genau aus diesem Grund habe ich wohl auch so eine Schwäche für Found Footage Filme. Diese wirken durch ihren Wackelkamera- bzw. Doku-Stil sehr authentisch und regen zudem die eigene Fantasie an.
Für mich bedeutet Horror…
…aufrecht stehende Nackenhaare, kalte Schauer, eine Mischung aus Angst, Spannung und einem völlig gebannten Blick auf den Fernseher während die Hände schon darauf lauern sich im Notfall schützend vor die Augen zu werfen.
Die Krönung nach einem guten Horrorfilm ist dann der plötzliche Drang die eigenen 4 Wände in helles Licht zu tauchen um sicherzugehen, dass nicht jemand oder etwas still und heimlich in der Ecke hockt.
Seht Ihr das auch so oder stimmt Ihr eher der Aussage zu, dass ein Horrorfilm erst gut ist, wenn er ab 18 Jahren freigegeben ist?
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