Ein unscheinbarer „nerdiger“ Typ installiert Kameras in der Wohnung einer Unbekannten. Schnell offenbart sich, dass er der Dame nachstellt. Er fängt an sie öfter, scheinbar rein zufällig zu treffen. Tatsächlich schafft es der Unheimliche einen gewissen Kontakt aufzubauen. Dass sich die Dame später anfängt für einen anderen jungen Mann näher zu interessieren, paßt ihm allerdings gar nicht in den Kram…
ALONE WITH HER ist ein weiterer Vertreter der Streifen, die bisher nicht in Deutschland erschienen sind (Stand: Oktober 2015).Tatsächlich war der Film dabei vor vielen Jahren wohl einmal angekündigt, woraus aber offenbar nichts wurde – und das ist in diesem Fall mächtig schade und verwunderlich. Mit Colin Hanks (der Sohn von Tom Hanks) hat man einen fähingen Darsteller gefunden, dem man die Rolle des Stalkers gut abnimmt. Noch wichtiger und besser hat man es jedoch bei der Hauptdarstellerin Ana Claudia Talancón getroffen. Der Grund: Ihr Charakter ist kein austauschbares Abziehbild vom Reißbrett oder ein sich durch die Betten turnendes Dummchen von nebenan. Nein, die junge Dame kommt absolut sympathisch und lebensnah herüber. Die Gespräche mit ihrer besten Freundin (gute Dialoge!) wirken nicht realitätsfern und wirken plausibel. Dadurch schafft es der Film dann auch eine richtig gute Sympathie für die Darstellerin aufzubauen; was wiederum zur Folge hat, dass man um so mehr mitfühlt, was ihr alles geschehen kann. Zudem schafft es der Regisseur keine Szene aufzuzeigen, von der man sich im nachhinein fragt „Wie soll das gehen?“. Zu oft schaffen es in letzter Zeit viele Macher das Prinzip „Found Footage“ zu vermasseln. Hier kann man davon nicht sprechen. Die Story ist ebenso gut durchdacht. Die Schlinge zieht sich immer enger und der Stalker treibt es immer weiter, bis die Bombe unweigerlich irgendwann platzen muß… Der Zuschauer weiß das sehr schnell. Nur das „wann“ und „wie“ ist die Frage…
Fazit: Sehr gut gespielter, lebensnah inszenierter Found Footage-Streifen. Spannend bis zum Schluß.