Searching (2018): Digitale Schnitzeljagd der Extraklasse

Searching (2018)

In dem Missing-Person-Thriller Searching aus dem Jahr 2018 macht sich ein verzweifelter Vater auf die Suche nach seiner verschwundenen Tochter.

Dabei nutzt der Film vom Regisseur Aneesh Chaganty aber einen Twist, um sich von anderen Genre-Vertretern abzuheben. Denn alles, was die Zuschauer zu sehen bekommen, findet ausschließlich auf den Desktops von Computern, Macbooks oder Smartphones statt.

Wo kann man Searching streamen?

Worum es in Searching geht

Nach dem Tod seiner Ehefrau versuchen David Kim (John Cho) und seine Tochter Margot (Michelle La), wieder zurück in die Normalität zu finden. Aber plötzlich fehlt von der Teenagerin jede Spur. Fieberhaft versucht David, seine Tochter mit ihren Social-Media-Quellen wiederzufinden. Dabei muss er aber schnell feststellen, dass Margot ein Leben geführt hat, von dem er bis zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung gehabt hatte.

Der Trailer zu Searching

Kritik zu Searching

Searching bemüht sich mit vergleichsweise wenigen Mitteln, einen packenden Thriller zu erzählen und die Zuschauer in ihre Sitze zu fesseln. Dabei fängt der Film vergleichsweise gemächlich an. Erst seht ihr in Bildern und kurzen Clips die glückliche Familie Kim. Der kleine Online-Rückblick erzählt auch die Geschichte, wie Margots Mutter krank wird und schließlich an Krebs stirbt.

David und Margot versuchen, irgendwie weiterzuleben und ihren Alltag zu managen. Dabei sind die Chats und Videocalls auch nicht anders als bei anderen Familien. Als Margot aber eines Morgens nicht mehr nach Hause kommt und auch nicht auf die Nachrichten ihres Vaters reagiert, unternimmt David den mühseligen Versuch, anhand ihrer Online-Kontakte irgendeinen Hinweis auf ihr Verbleiben zu finden.

Dabei bekommt ihr immer wieder zu sehen, wie der David Namen, Bilder oder Telefonnummern in Suchmaschinen angibt, um die Brotkrumen, die er findet, zu einer kleinen Spur umzuwandeln. Dadurch ist die erste Hälfte des Films etwas langsam und lässt euch wirklich fühlen, wie mühselig sich der Vater durch das Online-Leben seiner Tochter arbeitet.

Searching (2018)
Searching (2018) – © Sony Pictures Entertainment

Je mehr Informationen David allerdings über seine Tochter ans Tageslicht bringt, desto mehr Fahrt nimmt der Film auch auf und spätestens ab dem Start der zweiten Filmhälfte zieht das Erzähltempo deutlich an. Plötzlich finden die Ereignisse nicht mehr alleine auf Davids Desktops statt. Auch die Nachrichten posten Videos und Streams zur aktuellen Suche und es wird eine große Online-Lawine aus Videos und Kommentaren losgetreten.

Hierbei spiegelt der Film sehr real wider, welche Online-Reaktionen auch bei Themen wie einer Menschensuche auftauchen können: von Mitschülern, die sich plötzlich als Freunde darstellen wollen, über Hater bis hin zu den Online-Trollen mit entsprechenden Kommentaren tauchen in dem Film alle gängigen Online-Charaktere auf.

David versucht währenddessen weiter, die Spur seiner Tochter zu finden, auch wenn ihn die leitende Ermittlerin Rosemary Vick (Debra Messing) ihn davon abhalten will. Dabei schlägt der Film im letzten Drittel immer wieder Haken, die von einer vermeintlichen Lösung aller Geheimnisse zur nächsten hetzen.

John Cho zeigt in Searching wieder einmal, dass er die volle Bandbreite des Schauspielhandwerks versteht und lässt euch die Verzweiflung und die emotionale Achterbahn eines suchenden Vaters, der sich an jeden Strohhalm klammert, fast am eigenen Körper spüren. Aber auch Debra Messing überzeugt als Detective, die sich sehr in den Fall reinsteigert und gleichzeitig die mitfühlende Mutter verkörpert. Das Zusammenspiel der beiden Schauspieler kommt allerdings streckenweise etwas kurz, weil sich die Handlung dann doch stärker auf die Aktionen von David Kim und das Online-Leben seiner Tochter beschränkt.

Fazit

Die Grundstory von Searching ist vielleicht etwas altbacken, aber die Aufmachung und das Erzähltempo geben dem Film das besondere Etwas, das diesen Film sehenswert macht. Ihr müsst allerdings ein kleines bisschen Geduld haben, bevor es im Film richtig losgeht.

Aber dann werdet ihr vermutlich auch im Searching-Fieber sein, das euch nicht loslässt, bis das letzte Fenster auf dem Desktop geschlossen worden ist.

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